Schlechte Nachrichten sind wirklich ein großes Problem.

Natürlich sollten Informationen über wichtige Ereignisse weitergegeben werden, aber

manchmal überkommt mich das Gefühl, dass es vor allem um negative Nachrichten und

spektakuläre Schlagzeilen geht.

Schaut man sich das Programm der ARD (im ZDF ist es

ja ähnlich) um 17 Uhr an (wochentäglich), dann läuft zuerst die Tagesschau um 5

(parallel dazu die Nachrichtensendung heute im ZDF) mit Berichten über Selbstmordattentate,

Amokläufen oder Naturkatastrophen mit vielen Todesopfern - nicht immer alles auf einmal,

aber irgendwas in der Art sieht man wohl jeden Tag. Dann startet das Boulevard-Magazin brisant

(im ZDF analog dazu Hallo Deutschland), das sogleich mit Familiendramen (nicht selten mit

Toten), schweren Verkehrsunfällen (dito) oder mit genaueren Berichten zu soeben in den

Nachrichten gezeigten Beiträgen an die negativen Schlagzeilen anknüpft. Wohl gemerkt -

das alles läuft im Vorabendprogramm, noch vor 18 Uhr. Man wird also zu einer Zeit, in der

auch jüngere Menschen fernsehen, mit realer Gewalt verschiedener Form konfrontiert, die auf

diese Weise zu etwas Alltäglichem wird. Wundert es da wirklich, dass die Hemmschwelle bei

Jugendlichen immer mehr absinkt? Ich will das keineswegs pauschalisieren, aber ich sehe hier

durchaus eine Ursache für die aktuelle Entwicklung, deren traurige Höhepunkte man in

der letzten Zeit in den Nachrichten finden konnte - wie z.B. der Vorfall von Solln.

Aber

es sind ja immer wieder die so genannten Killerspiele, die die Gewalt bei Jugendlichen

hervorrufen, nicht die tägliche Fernsehgewalt ... nicht wahr?