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Talia

23.11.2010 10:15:54 Uhr

Äußerungen zu Kondomgebrauch des Papstes

Die Aussage von Papst Benedikt XVI. über den Gebrauch von Kondomen ist nach ARD-Informationen nicht nur auf Sonderfälle wie Prostituierte beschränkt. Dies sagte der Autor des Buches "Licht der Welt", Peter Seewald, dem ARD-Hörfunkstudio Rom. Der Papst habe seine Aussage im Rahmen eines sechsstündiges Interview noch einmal erweitert, so Seewald. Es sei "klar und unmissverständlich", dass es Benedikt auch darum gehe, deutlich zu machen, dass es in bestimmten Fällen "besser sei, ein kleineres Übel zu wählen".

Der Papst habe auf seine Nachfrage hin geantwortet, dass es eine Anzahl von Fällen gebe, wo der Gebrauch von Kondomen ein Weg sein könne, wieder zu einer verantwortlicheren Sexualität zu kommen. Wörtlich antwortete der Papst: Die Kirche "sieht Kondome nicht als wirkliche und moralische Lösung an". Um Ansteckungsgefahr zu verhindern, könnten diese jedoch ein erster Schritt auf dem Weg zu einer menschlicheren Sexualität sein. Das Interview Seewalds mit Benedikt XVI. wird am Dienstag in Rom offiziell als Buch vorgestellt.
"Keine revolutionäre Wende"

Vatikan-Sprecher Lombardi hatte in einer ersten Stellungnahme geschrieben, der Papst habe eine Ausnahmesituation erörtert. Die Äußerungen des Papstes seien keine "revolutionäre Wende". Benedikt XVI. ändere nicht die Lehre der Kirche und betrachte Kondome natürlich nicht als "wirkliche und moralische Lösungen der Aids-Problematik".
Enzyklika lehnt künstliche Empfängnisverhütung ab

Mit der päpstlichen Enzyklika "Humanae Vitae" hatte die Katholische Kirche vor 42 Jahren erstmals ihr "Nein" zur künstlichen Empfängnisverhütung formuliert. Das Schreiben Papst Paul VI. löste auch in Kirchenkreisen zum Teil Unverständnis aus. Andere sahen darin einen Versuch, sich gegen die Folgen der "sexuellen Befreiung" zu stemmen. Das am 25. Juli 1968 veröffentlichte Dokument galt als theologische Antwort auf die Anti-Baby-Pille. "Als Gläubige können wir niemals zulassen, dass die Vorherrschaft der Technologie den Wert der Liebe und die Heiligkeit des Lebens zerstört", erläuterte Papst Benedikt XVI. die Enzyklika bei einer Tagung im Vatikan 40 Jahre nach ihrem Erscheinen.
"Männer könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren"

In der Enzyklika heißt es unter anderem: "Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren, und ohne auf ihr körperliches Wohl und seelisches Gleichgewicht Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen und nicht mehr als Partnerin ansehen, der man Achtung und Liebe schuldet."

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